Freitag, 31. August 2012

Auf gehts nach Dortmund

Be active ★ Nationalen Antikriegstag stören


Samstag, 4. August 2012

"Da kannste nix machen!"

Nä – nä... da kannste nix machen
die Chefs sind sich einig – alles schon abgeklärt...
nä, da kannste nix machen...

oah wenn'sch dran denk
jetzt nochmal 10 Prozent Stellen eingespart
ich bin jetzt schon nie zu Haus

a' wennsch das Maul auf mach – da flieg ich glei'
und dann?
Nä – was willste da machen?
Da kannste nix machen! Nä.

Jetzt diskutieren die Spinner im Parlament schon die Rente mit 70
oah scheiße Mann, mir tun jetz schon die Knochen weh
von dem scheiß Job -
aber was willstn machen, wenn die das beschließen da oben?

un Berufsunfähigkeitsrente?
Kannst' ja ma' versuchen
Nä.

Da kannst offn Gnadentod mit 35 hoffn

Un der ganze andre Mist,
Krankenkassenpauschale un das Zeuch,
vom Nettolohn gehn schon 2 Drittel für die Miete ab
- wenn das so weiter geht, dann kann ich in der Platte versauern
bei meinem Gehalt

aber was soll ich da machen?

Und ihr?
Tanzt hier so den Abend durch?
Bisschen Work-Out?

Ich weeß ja nich ob das schon alle von euch bemerkt ham
son paar Idealisten von euch ham so Transparente mit
- von wegen Revolution und so

wie wollt ihr das machen?

Ich meen sicher, tanzen ist gut
wenn die uns schon wie minderwertige Maschinen scheuchen
dann sollten wir doch zumindest die Restzeit nutzen
um n bisschen vom Leben zu haben
so zwischen Drill in Schule und Uni und Arbeitsamt und Stempelstelle und
Fließband und und u...
ach!

Aber mal ehrlich
ihr zappelt hier in eurer sogenannten Freizeit
n bisschen durch die Nacht?
an enem der Lautsprecherwagen steht was von Revolution...

...und das is jetz was machen oder was?

Ich meen klar,
die ganzn Leute die zusätzlich zu ihrem ganzen andern Kram
nach Feierabend wie besessen, unablässig, ohne Pause
gegen die Mauern der Institution anrennen
- die sind nach 3 Jahren reif fürs Irrenhaus, die bewegen nix

Was wolln die auch machen?

Aber wenn ihr mir jetz euer Getanze als die große Revolution verkofn wollt
dein seid ihr entweder verdammt gewitzte Promoter der Kulturindustrie
oder einfach der Nischensatz ener Wohlstandsgesellschaft
die kann ochn paar unverwertbare Hedonisten verkraftn

während se woanders fein krepieren müssn, wenn se de Leistung nicht bringn
das is der zivilisierte Westn, nä.

Nä Leute
mir is hier nicht nach feiern zu mute
- och wenn ichs nötig hätte
die ganze Scheiße frist mich auf

und ihr -
ihr zieht hier vorbei mit eurer Mugge,
tut so als gäbs den ganzen Mist nicht

und dabei verkoft die Steffie in der Prager Straße
grad in der Probearbeit - unbezahlt - Spendenabos fürs Gewissen vom WWF

der Hannes schiebt für 4 Euro 14 Stunden-Schichten im sogenannten
Studentenclub
um die Miete zusammen zu haben

mein Alter versaut sich Knie und Lunge für Hundelohn
beim Parkettschleifen

Anja frisiert für 3,50 die Stunde trotz 3 Jahre Ausbildung

die Penner erfriern draußen im Winter weil se von den Bullen
ausm Leerstand geschmissen werden

jedes Jahr werfen sich in Deutschland n paar tausend Leute vor die Gleise
weil sie den ganzen Dreck nicht mehr ertragen

Ich seh soviel scheiße jeden Tag in dieser Gesellschaft
das ich mehr kotzen als atmen möchte

Also ihr Party-People, was wollt ihr mir sagen?

Verdammte scheiße,
wir sind alle Pfosten,
wir haben einen Haufen Müll verinnerlicht
Frauen müssen so sein, Männer müssen so sein
wir machen uns nen Kopp aus welchem Land Leute kommen
müssen unbedingt mit 50 ne dicke Karre, nen Plasmafernseher
und am besten nen Eigenheim haben

aber über die ganze Kacke die uns täglichen den Atem raubt
die uns zu kaputten, stumpfen, hirnlosen Wesen macht
ohne Leidenschaft, Kreativität und Träume
über dieser Scheiße denken wir nie nach

Verdammt wir sind so viele Leute hier
und da sind ja noch die Leute in meinem Betrieb
und die in meinem Haus
und die in euern Betrieben, Schulen, Unis, Häusern, Nachbarschaften
wenn wir vielleicht alle mal miteinander reden
nicht übers Wetter, nicht übers letzte Fußballspiel
sondern über die scheiße die uns kaputt macht

Dann geht beim nächsten mal vielleicht nichts mehr im Betrieb,
wenn der Chef uns blöde macht,
dann geht beim nächsten mal vielleicht nichts mehr in den Betrieben und Unis ganz Dresdens
wenn die uns wieder mit nemm scheiß Gesetz drangsalieren
und wenn das nicht hilft und sie welche von uns einsperren,
dann brennen vielleicht endlich mal die scheiß Bullenkarren,
dann sind die Straßen vielleicht mal voll Barrikaden,
dann kriegen vielleicht auch mal in diesem kack Land den Arsch hoch

dann können wir was machen!



Redebeitrag eines Vertreters des Allgemeinen Syndikats Dresden (FAU) bei der libertären Nachttanzdemo am 02. Juni 2012.

Veränderungen

... sind nich gut, Leon! (Zitat aus "Leon der Profi")

So'n Quatsch! Veränderungen können super sein! Rückblickend lässt sich sagen:

- 'ne emazipatorische Revolution wär schon was feines, bitte jetzt gleich wenn möglich
- die politische Radikalisierung eines Menschen is genauso super und bedarf nur des richtigen Umfeldes!

Oder wer hätte Anfang dieses Jahres gedacht, dass ich mich jetzt vegan ernähren würde, anarchistische Ansichten vertreten würde und einer anarcho-syndikalitischen Gewerkschaft beitreten würde?

Alles super Veränderungen, in meinen Augen. So wollte das nur mal loswerden.

Keep organize!

Sonntag, 20. Mai 2012

Wie man in Frankfurt die Demokratie zu Grabe trug. Erneut.

17. Mai - 19. Mai 2012: Meilenstein im Niedergang der freiheitlich-demokratischen Grundordnung Deutschlands.



Im Rahmen der Blockupy-Protesttage in Frankfurt am Main, hat sich gezeigt, wieviel die Verfassung des Staatskonstrukt BRD wert ist. Nichts! Denn der Staat missachtet elementare Feststellungen dieser Verfassung. Alle Menschen sind gleich. Im Kapitalismus aber gilt: Alle Menschen sind gleich, solange sie nicht die Grundordnung des Kapitals angreifen.

Frankfurt am Main war einmal ein Symbol für den Wunsch nach Demokratie. Mit dem ersten deutschen Versuch die Demokratie im Paulskirchenparlament durchzusetzen, stand dieses Stadt für den Wunsch des Bürgertums nach Selbstbestimmung und Unabhängigkeit vom Adel. Heute jedoch regiert der "Finanzadel" und wer sich ihm verweigern will, der wird beiseite geknüppelt und mundtot gemacht!

Doch Frankfurt steht immer noch für den Wunsch nach Demokratie. Für den Wunsch nach einer echten Demokratie. Einer direkten Demokratie in der alle gleich sind und gleiche Stimmkraft haben. Mit der Nameswahl orientierte sich Blockupy Frankfurt auch an der weltweiten Occupy-Bewegung und diese steht in meinen Augen für das erneute Vermittlen eines Verständniss für die direkte Demokratie. Ausserdem wurde einbestimmter "Feind" ins Auge gefasst. Der Kapitalismus!

Der Kampf für Selbstbestimmung und direkte Demokratie ist ohne den Antikapitalismus nicht möglich, denn er zwingt uns in ein Korsett der Angst um das tägliche Überleben, während uns die Reichen nur noch mehr ausbeuten. Wer aber um sein tägliches Überleben bangt, wird im Normalfall nicht für eine bessere Welt kämpfen.

Wir müssen uns verabschieden von dem Gedanken, nur gegen den Faschismus oder nur gegen die Scheindemokratie oder nur gegen den Kapitalimus zu kämpfen. Ein gesamtgesellschaftlicher Kampf ist nötig für den Sieg einer besseren und gerechteren Welt. Einer Welt die auf Grundsätzen aufbaut, die in der deutschen Verfassung sogar stehen, aber immer und immer wieder von der Regierung mit Füßen getreten werden. Gleichheit, Menschenwürde, Versammlungsfreiheit und all jene Güter die auch in Frankfurt verteidigt wurden, während man die Aktivisten dort dafür kriminalisierte. Nicht wir sind diejenigen die die Demokratie bedrohen. Die Regierungen und die Wirtschaft untergraben und vernichten die Demokratie immer und immer wieder.

Für eine echte Herrschaft des Volkes. Für die Auflösung aller Staaten. Für eine antikapitalistische, selbstbestimmte Gesellschaft.

FÜR EINE BESSERE WELT!

Freitag, 20. April 2012

Ein Gespenst geht um ...

... so zumindest mag man vermuten, denn ich krieg grad Angst. Angst davor, dass sich die Bewegungen die für freiheitliche Grundordnungen, selbstbestimmte Lebensräume, Miteinander, Antifaschismus und Antirassimus, gegen Homophobie und Seximus einstehen sollten, sich mal wieder gegenseitig zerfetzen.

Speziell meine ich den Twitter-User @AnonySaxony und Aktivisten der Dresdner Antifa-Szene. Grund dafür ist @AnonySaxony's Verhalten auf Twitter, was Anlass gibt zur Annahme, er stehe hinter den Angriffen auf die Website von Dresden Nazifrei. Mit der Begründung die Antifa, hätte eine freiheitlich Demonstration der Linken und der Piraten blockiert und zur Auflösung gezwungen. Abstreitig machen des Rechtes auf freie Meinungsäußerung wegen eines angeblichen Verstoßes gegen jenes Recht. So weit, so unüberlegt.

Aber was mir ebenso auf dem Herzen liegt, ist die Tatsache, dass wir uns vom Glauben verabschieden sollten eine Organisation wäre es, der wir hinterherlaufen müssten. Viel mehr sind es die Ideen die wir vertreten müssen. Würde man Dresden Nazifrei nicht zu "den Antifaschisten" in Dresden hochstilisieren, wäre es gar nicht erst dazu gekommen. Wir machen uns durch Organisationen im großen Stile nur angreifbar.

Doch der Anlass, war ja die Blockade. Und auch da fielen Äußerungen, die meine These unterstützen. Da hieß es nämlich: "Wir blockieren das hier weils von den Linken kommt!" Ich geb ganz ehrlich zu ich hab auch was gegen die Linken (sind mir zu viele Altsozialisten) aber dennoch kann ich doch die Idee unterstützen. Und ein Zeichen zu setzen für selbstbestimmte Freiräume und die Menschen zum Denken anregen, als DAS kann ich auf jeden Fall vertreten, selbst wenns von der CDU kommen würde.

Hören wir auf uns an großen Organisationen festzuhalten. Viel mehr sollten wir uns in unseren kleinen Gruppen organisieren und uns vernetzen. Und da können dann auch gern mal die Anonymus-Leute mitmachen. Die bewegen sich ja so gern in Netzen. Vor allem wenn sie frei sind.

Also für:
SELBSTBESTIMMTEN FREIRAUM
ANTIFASCHISMUS
FREIES INTERNET
ANTISEXISMUS

lasst uns gemeinsam kämpfen, dann gewinnen wir auch (insert socialist quote here)

Sonntag, 25. März 2012

„Ich wusste es! Von diesen Städtern mit ihren Flugmaschinen kommt nichts Gutes!!“


2002 brachte Illusions Softworks "Mafia" raus. 2008 kaufte ich mir (angeregt durch einen guten Freund) "Mafia". Ich steh auf "Der Pate", "Goodfellas" und "Es war einmal in Amerika". Ich liebe alles was mit Mafia zu tun hat und der Zeit als Verbrechen noch ein ehrbarer Beruf war. (Naja vllt. nicht ganz sooo ehrbar aber doch mit Regeln und Vorschriften) Doch im Gegensatz zum Paten fängt Mafia mit einem Knall an. Und zwar dem Knall von Sam und Paulies Wagen den sie gegen die Wand gesetzt haben. Und wir als unbeteiligter Taxifahrer werden plötzlich in eine Verfolgungjagd mit der verfeindeten Familie reingezogen. Doch darüber zu sinieren bleibt eigentlich keine Zeit. Der Instinkt (und Sam und Paulie) sagt uns das wir aufs Gas treten müssen um unsere Haut zu retten. Mitten in den nächtlichen Strassen von Downtown müssen wir unsere Verfolger abschütteln. Schon hier fällt mir das erste Mal auf. Genauso hab ich mir das Amerika der 30er immer vorgestellt. Noch stärker wird der Eindruck in der darauffolgenden Mission, in der man unter Zeitdruck nörgelnde Gäste mit seinem Taxi in der Stadt rumkutschieren darf. Während der wohlverdienten Zigarettenpause in Little Italy passiert es dann. Die Racheaktion der mit den Salieris verfeindeten Familie trifft uns und wir rennen durch Hinterhöfe und kleine Gassen davon, während uns unsere Verfolger die Kugeln um die Ohren ballern. Ganz Lost Heaven sieht super (atmosphärisch) aus. Und dabei ist es bereits 6 Jahre alt als ich es zum ersten Mal spiele. Alles passt zusammen. Auch wenn sich Charactermodelle bei Polizisten und Passanten andauerend wiederhohlen und in der deutschen (geschnittenen) Version Passanten auch nur umfallen wenn man sie mal anfährt oder anschießt. Aus Versehen, versteht sich natürlich. Aber das wird durch die Glaubwürdigkeit der Stadt wieder ausgebügelt. Vor allem in Works Quarter aber auch im Rest der Stadt. Dazu tragen auch die (eigentlich nurtzlosen) Strassen- und Hochbahn und der restliche Verkehr bei. Und das obwohl grade Passanten alle nur rumlaufen. Scheinbar planlos und ohne Ziel.
Weiterhin ist Lost Heaven nicht einfach durch unsichtbare Sperren begrenzt. Die Entwickler haben sich wenigstens die Mühe gemacht, die Gebiete durch Baustellen und sonstige Strassensperren unzugänglich zu machen. Später jedoch kann man auch aufs Land fahren. Das aber steht dem Reiz der Stadt dann doch in einigem nach.
Ein weiterer Pluspunkt für die hohe Dichte und Glaubwürdigkeit der Stadt machen die (leider wenigen) Gebäude aus die man betreten kann. Im Laufe der Missionen zeigt sich, dass auch die Innenarchitektur eigentlich immer grandios und nachvollziehbar ist. Gerade in der Mission in der man als Leibwächter für Don Salieri einspringen muss und sich plötzlich einem Mordanschlag gegenüber sieht weiß das Spiel einfach durch glaubwürdige (und verdammt enge) Treppenhäuser und Wohnungen zu bestechen. Aber auch ein verlassenes, baufälliges Gefängniss, ein Schaufelraddampfer, Hinterhöfe, ein Hotel und einiges mehr weiß Mafia stilvoll und keineswegs generisch umzusetzen.
Ich könnte mich jetzt vermutlich noch für weitere 10-20 Minuten in Lobeshymnen allein auf die Architektur von Mafia verlieren. Aber letztendlich läuft es doch nur auf das eine raus. Ich kann Mafia 1 jedem empfehlen der es noch nicht gespielt hat und zumindest ein wenig ein Fable für das Thema hat. Denn zusätzlich zur Glaubwürdigkeit von Lost Heaven kommt noch die grandiose Story und die Tatsache, dass man es sich heute tatsächlich noch ansehen kann.